Online-Roulette am Ende

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Glücksspielregulierung Die Vorstufe der Lizensierung von Wettanbietern und Casinos hat begonnen. Unklare Regeln sorgen für Verwirrung.

 

Anbieter verlassen Deutschland

Seit Mitte Oktober befinden sich viele Online-Glücksspiel-Anbieter in einer Phase, die für die Bewerbung um eine deutsche Lizenz entscheidend ist. Denn ab Mitte 2021 darf man in Deutschland nur mit einer Lizenz Sportwetten oder Casinospiele anbieten. Der Weg dahin ist steinig, denn die von der Politik festgelegten Regeln gelten in der Branche als verwirrend und nur mit hohen Umsatzeinbußen umsetzbar. Zahlreiche Anbieter wie zum Beispiel Betfair oder Betsafe haben dem deutschen Markt bereits den Rücken gekehrt. Weitere Casinos und Buchmacher werden folgen.

 

Keine Tischspiele, aber Slots

Fortan dürfen sich die Anbieter im Internet nicht mehr „Casino“ nennen und müssen das Wort von Ihren Webseiten entfernen. Ebenso ist es verboten Tischspiele anzubieten. Dazu zahlen virtuelle, aber auf Live-Spiele wie Roulette oder Blackjack. Die kürzlich besonders beliebten Online-Spielshows sind auch nicht mehr erlaubt. Was bleibt, sind hingegen virtuelle Spielautomaten, sogenannte Slots. Dabei greifen Einsatzlimits von maximal 1,00 Euro pro Spielrunde. Des Weiteren darf jeder Kunde nur noch höchstens 1.000,00 Euro pro Monat einzahlen und muss einen Einkommensnachweis vorlegen. Das ist besonders schmerzhaft für die Betreiber von Online-Casinos, denn sie sind gerade auf die VIP-Spieler, sogenannte High-Rollers angewiesen.

 

 

Es ist davon auszugehen, dass nicht wenige Spieler auf unregulierte Anbieter ausweichen werden. Der deutsche Fiskus würde dabei leer ausgehen. In den nächsten Monaten muss die Politik die Regeln anpassen. Die Interessen von Staat, Glücksspielanbietern, Spielern und nicht zuletzt den Anti-Spielsucht-Vereinen müssen in eine sinnvolle Balance gebracht werden.

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